Der Rotfuchs ist mittlerweile in vielen Dörfern und Städten der Schweiz heimisch geworden. Rotfüchse sind äusserst anpassungsfähig. Die Wohngebiete des Menschen bilden für sie einen günstigen Lebensraum. Der Fuchs konnte sich dank verbesserter Nahrungsverfügbarkeit (Komposthaufen, Abfälle etc.) in diesen Gebieten ansiedeln.
Verhaltensweisen für einen konfliktarmen Umgang mit dem Rotfuchs
Füchse greifen unter normalen Umständen Menschen nicht an, denn sie sind nicht aggressiv. Füchse sollen die natürliche Distanz zum Menschen behalten, da sie sonst sehr aufdringlich werden können. Es ist daher von grosser Bedeutung, Füchse als Wildtiere zu respektieren und sie nicht zusätzlich an
unsere direkte Anwesenheit zu gewöhnen.
Füchse im Garten und ums Haus vermeiden
Füchse sind Allesfresser. Beeren, Fallobst, Mäuse und Regenwürmer gehören genauso zu ihrer Nahrung wie Abfälle. Komposthaufen, achtlos weggeworfene Essensreste sowie draussen zugängliche Fressnäpfe von Haustieren bieten Füchsen Futter im Überfluss und sollten vermieden werden:
- Kein Futter für Tiere ins Freie stellen. Keine Fleisch-, Knochen- oder Käsereste sowie keine gekochten Abfälle auf den Kompost werfen. Kein Obst auf dem Boden liegen lassen.
- Kompost abdecken oder einen geschlossenen Behälter verwenden.
- Nicht mit Jungfüchsen spielen.
- Von Füchsen benutzte Unterschlüpfe (ausserhalb der Jungenaufzuchtzeit von März bis Mitte Juni) entfernen und abdichten, Versteckmöglichkeiten beseitigen.
- Alle Spielmöglichkeiten für den Fuchs (Kinderspielsachen, Schuhe, Lederwaren, weiche und leicht wegtragbare Gegenstände) entfernen.
- Abfallsack erst am Morgen vor der Abfuhr bereitstellen.
- Füchse, die Anzeichen von Zahmheit zeigen verscheuchen oder dem lokalen Jagdaufseher melden
Fuchs im Haus, was tun?
Ist ein Fuchs im Haus, so fühlt er sich schnell in die Enge getrieben und kann in Panik geraten. Daher ist die beste Verhaltensweise, ruhig zu bleiben und sich langsam zu bewegen. Man sollte Türen und Fenster, die ins Freie führen, öffnen und sich dann langsam entfernen, ohne dem Fuchs den Fluchtweg
abzuschneiden. Der Fuchs wird sich entfernen, sobald er sich unbeobachtet fühlt.
Fuchs im Garten, was tun?
Bei Verletzungen oder krankem Auftreten des Fuchses, sollte dringend der örtliche Jagdaufseher verständigt werden. Macht das Tier einen gesunden Eindruck, sollte man versuchen es zu verscheuchen.
- Laute oder zischende Geräusche können den Fuchs verscheuchen.
- Mit einem Kübel Wasser oder einem Wasserschlauch in Richtung des Fuchses spritzen.
- Sich dem Fuchs mit einem Besen nähern und gleichzeitig durch lautes Zurufen versuchen, das Tier zu verscheuchen.
Übertragen Füchse Krankheiten?
Fuchsbandwurm
Der kleine Fuchsbandwurm kann über Eierablage im Fuchskot übertragen werden. In sehr seltenen Fällen kann dieser Parasit beim Menschen eine schwere Leberkrankheit auslösen, vor allem, wenn Fuchsbandwurmeier über verunreinigte Nahrung oder verschmutzte Hände aufgenommen werden.
Trotz des minimen Übertragungsrisikos empfiehlt es sich:
- Beeren, Fallobst, Gemüse und Salat vor dem Verzehr gut zu waschen.
- Bei abgekochten Nahrungsmitteln besteht keine Infektionsgefahr, jedoch tötet Tiefgefrieren die Fuchsbandwurmeier nicht ab.
- Hunde und Katzen regelmässig entwurmen oder einen Wurmtest machen.
- Fuchskot aus dem Garten entfernen (der Kehrichtabfuhr mitgeben).
Fuchsräude
Beim betroffenen Fuchs führt die durch eine kleine Milbe verursachte Hautkrankheit in den allermeisten Fällen zum Tod. In seltenen Fällen kann es zu einer Übertragung auf Mensch oder Haustiere geben. Dies ist jedoch dank guter Therapiemöglichkeiten meist nicht problematisch.
Staupe
Hierbei handelt es sich um eine Viruserkrankung, welche sich von Tier zu Tier durch die Luft oder durch Ausscheidungen verbreitet. Für Menschen ist dies jedoch nicht gefährlich, da eine Übertragung
nicht möglich ist. Haushunde können durch eine Impfung effizient geschützt werden.
Tollwut
Die Schweiz ist seit 1999 tollwutfrei, daher geht von Füchsen keine Ansteckungsgefahr mehr aus. Die gefürchtete Tierseuche ist heute in Westeuropa weitgehend unter Kontrolle. Das Tollwutvirus wird über den Speichel übertragen wie beispielweise durch Bisswunden.
Haustiere
Seit Füchse die Wohngebiete des Menschen besiedelt haben, muss damit gerechnet werden, dass sie Geflügel und kleinere Haustiere als Beute davontragen. Von April bis Juni bevorzugen Füchse relativ grosse Beute, um ihre Jungtiere zu füttern. Es empfiehlt sich daher:
- Junge Katzen über Nacht im Haus zu behalten.
- Geflügel und kleinere Haustiere wie Meerschweinchen und Kaninchen nur im sicheren Gehege ins Freie zu lassen.
- Gehegegitter 30-50 cm in den Boden einzugraben (Grabschutz) und oben abzudecken
Melden Sie sich beim Wildhüter, wenn Sie Probleme mit einem Fuchsbau im Garten haben. Die Wildhüter der Region sind bei Fragen rund um Wildtiere und Vögel täglich von 7-19 Uhr unter folgender Nummer erreichbar: 0800 940 100.
Quelle: Fuchsratgeber